Villa mit Anbau

Das zweigeschossige Haus der bekannten Architekten Walter und Ewald Guth aus den 50er-Jahren wurde um zwei Wintergärten erweitert. Die modernen Anbauten auf beide Seiten des Hauses greifen kaum in die bestehende Architektur ein. Wir haben die Charakteristika des Baustils, wie die Hausmauer aus Naturstein – genauer gesagt aus Porphyr – bewusst erhalten und fast unauffällig durch zeitgenössische Elemente ergänzt.

 

Zu wenig Platz

Eine schöne Villa in Hötting mit 280 m² Wohnfläche, großem Garten und fantastischem Ausblick über die Stadt – was kann da noch fehlen? „Platz“, sagt die Bauherrin. Sie bewohnt seit dreißig Jahren den ersten Stock im Elternhaus Ihres Mannes. Mit dem steigenden Alter der Tochter wurde die Wohnung – zumindest gefühlt – immer enger. Die Bauherren wünschen sich einen zusätzlichen Raum, um in Ruhe lesen zu können. Im Zuge der Planungsgespräche wurden aus der gewünschten Leseecke zwei lichtdurchflutete Wintergärten, die sich je nach Bedarf in den bestehenden Wohnraum integrieren lassen.

 

Zwei Seitenflügel

Als wir das Haus sahen, kam uns sofort die Idee mit den beiden Seitenflügeln im Osten und Westen. Anders, als die Bezeichnung vielleicht vermuten lässt, verfügen beide Räume zusammen nur über 42 m² Fläche. Beide Anbauten wurden mit Holzfertigteilen ausgeführt und haben raumhohen Verglasungen. Als Tragkonstruktion wird westseitig eine Stahlkonstruktion und ostseitig eine Betonwand verwendet. Von einem Glasdach haben wir abgeraten, damit die Räume im Sommer nicht überhitzen. 

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Bibliothek mit Aussicht

In dem kleineren Wintergarten auf der Ostseite stehen ein Kaffeetisch und ein Lesesessel. Die hintere Wand wird komplett durch ein eingebautes Bücherregal verdeckt. Die raumhohen Verglasungen nach Norden und Süden lassen sich nach Wunsch aufschieben. So hat man hat das Gefühl, im Freien zu sitzen, ist jedoch wind- und wettergeschützt. Der Raum strahlt aufgrund der sparsamen Möblierung Ruhe aus – und ist somit ideal zum Lesen. Die verglaste Auskragung überdacht den Eingangsbereich und verbessert so zugleich die Situation bei der Haustüre im Erdgeschoß.

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Wandelbarer Wintergarten

Während der Ostflügel als Lese- und  Rückzugsraum genutzt wird, dient der Westflügel als Erweiterung des bestehenden Wohnzimmers. An seiner Stelle befand sich vorher ein schmaler Balkon, der nie genutzt wurde. Nun ist das Gegenteil der Fall: Der West-Wintergarten ist der neuerkorene Lieblingsplatz der Familie. Die dreiseitigen Fensterscheiben geben einen traumhaften Blick in den Garten frei. Im Sommer lassen sich die großen Glasfronten komplett zusammenfalten. Aus dem Wintergarten wird dann eine großzügige Freiluft-Terrasse. Eine Außentreppe führt direkt in den Garten hinunter. Eine Verbesserung, denn bisher musste man durchs ganze Haus gehen.

Damit der Raum auch in der kalten Jahreszeit benutzt werden kann, wurden Infrarot-Wärmepaneele als Heizelemente in die Decke integriert. Nicht sichtbar, aber schon nach wenigen Minuten spürbar angenehm. Viel Heizenergie braucht es ohnehin nicht, denn alle Bauelemente wurden in Passivhausqualität ausgeführt.

 

Alt und Neu kombiniert

Im Erdgeschoß ergibt sich durch die Auskragung des Wintergartens eine große überdachte Terrasse. Ursprünglich wohnte in der unteren Wohnung die Mutter des Hausherren, danach ein befreundetes Opernsänger-Paar. Jetzt zieht die 18-jährige Tochter ein. Sie will die Möbel und Lampen aus Großmutters Zeit behalten. Vintage ist eben „in“ und auch die Jungen wissen, wie man Alt und Neu kombiniert.

 

 

 

 

 

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Details zum Projekt

 

Baujahr

2014

Wohnnutzfläche

280 m2 + 42 m2 Zubauten

Anzahl der Bewohner

3

Heizwärmebedarf

24 kWh/m2a

Energieausweis

ja

Heizsystem

Infrarotheizung

Wärmeverteilung

Heizpanele

Komfortlüftung

nein

Blower-Door Ergebnis

0,55/h

Bauweise

Holzriegelbauweise

Fassade

Mineralwolle WDVS

Regenerative Energie

Solar

Spatenstich

 

Bauzeit

 

Einzug

 

Fotos

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